Review (Brettspiel): Die Akte Whitechapel NEUAUFLAGE

Jack der Ripper ist zu einem Mythos im laufe der Zeit geworden. Bis heute ist nicht bekannt, wer eigentlich der Frauenmörder war. In dem vorliegendem Brettspiel hat nun die Polizei die Aufgabe, dem Verbrecher das Handwerk zulegen.

GamesUnit hat die Neuauflage aus dem Hause Heidelberger-Spiele einmal angespielt.

Beim auspacken der Spielmaterialen fällt direkt auf, dass hier keine Bastel- oder Klebarbeiten bzw. händisches Geschick von Nöten sind. In der Spielekiste befinden sich folgende Materialien "spielbereit":

  • 1 Regelheft

  • 1 Spielbrett

  • 6 Übersichtsbögen

  • 4 “Briefe von Jack” Bögen

  • 5 Chefermittler Plättchen

  • über 20 Holzmarker

  • 12 Spielfiguren aus Holz

  • 27 Marker aus Kunststoff

  • 1 “Jack the Ripper” Sehsicht-Schirm

  • 1 Block zum Notieren der “Ripper” Bewegung

Um was geht es?:

Die Akte Whitechapel ist ein spannendes Spiel für 2 bis 6 Spieler, mit stimmigem historischen Hintergrund und fesselnder Grafik.

Jack the Ripper treibt sein Unwesen in Whitechapel und die ein oder andere Unglückliche (Prostituierte) muss ihr Leben lassen.

Ein Spieler übernimmt die Rolle des gefürchteten Jack der Ripper, die anderen Spieler, welche die Rolle von Londoner Ermittlern übernehmen, untersuchen die Tatorte, um so Hinweise und Spuren zu finden, die sie auf die Fährte des hinterhältigen Mörders bringen. Ziel der Detektive ist es, den Ripper zu überführen, bevor er sein fünftes Opfer umbringt und somit das Spiel gewinnt.

Dem historischen Kriminalfall entsprechend besteht eine Spielpartie aus vier Runden, die einer der historischen Verbrechensnächte entspricht. Hierzu gibt es im Regelheft auch einige Informationen aus der Zeit:

April 1888

Donerstag, der 3. In den frühen Morgenstunden wurde Emma Smith in der Verbindung zwischen Osborn Street und Bruck Lane brutal angegriffen. Sie überlebte den Angriff und schaffte es, in ihre Mietwohnung zurückzukehren.

Jede Nacht wiederum unterteilt sich erneut in zwei Phasen, der Hölle und der Jagd.

In der ersten Phase sucht sich der Ripper sein Opfer aus, verfolgt es und bringt es um. Jack steht damit genau auf dem Feld, auf das der Mord verübt wurde und muss sich von dort zu seinem Versteck zurück begeben. In der zweiten Phase versuchen die Ermittler den flüchtenden Mörder einzukreisen, um ihn daran zu hindern, in die dunklen Gassen Whitechapels zu entkommen. Mit der Hilfe von entdeckten Hinweisen und Logik sowie gemeinsamer Taktik kann es ihnen gelingen, den gesuchten Verbrecher zu überführen, bevor er sein letztes Opfer ermorden kann.

Vor jeder Nacht wird ein neuer Ermittlungsleiter gezogen, der - zunächst verdeckt für die anderen Spieler - die Dedektive neu auf den Straßen von Whitechalep positioniert. Nun weiß Jack nicht, wo genau sich wirklich alle Polizisten befinden, da es auch Täusch-Polizeistreifen gibt, die nur als Dummy dienen. Jedoch muss sich Jack anschließend entscheiden, welche Unglückliche ihr Leben lassen muss und kann somit gefährlich Nahe in der Umgebung der Polizisten stehen oder auch nicht.

In der ersten Nacht ist es für Jack the Ripper oft ein leichtes den Häschern der Polizei zu entkommen, da er nicht zur zu Fuss unterwegs ist, sondern auch die Kutsche nehmen oder auch Wohnblöcke überwinden kann. Die Ermittler müssen sich ganz schön spurten, um Jack the Ripper zu fangen, bevor er in sein sicheres Versteck flüchtet und die nächste Nacht weitermordet - hier ist zwingend Teamwork von Nöten, um ihn nicht entkommen zu lassen.

Die Akte Whitechapel erinnert in einigen Grundzügen an Scotland Yard aus dem Hause Ravensburger. Dort muss Mr. X auch vor der Polizei fliehen und kann einige Hilfsmittel verwenden.

Jedes Spiel ist anders da es für alle Spieler viele Möglichkeiten gibt, aktiv im Spielgeschehen einzugreifen. Jack kann falsche Hinweise verteilen, die Polizei kann nach Hinweisen suchen, eine Hetzjagd beginnen, eine Massenfestnahme durchführen und Jack verhaften.

Somit wird jede Runde eine neue Herausforderung.

Fazit:

Die Akte Whitechapel ist ein spannendes Kriminal- und Detektivspiel für bis zu sechs Spieler (empfohlen ab 13 Jahren) im viktorianischen London.

Die Karte im “Jack the Ripper” Sehsicht-Schirm ist für unser Empfinden etwas zu klein geraten, die Zahlen sind bei gedämpften Licht schlecht zu erkennen.

Nach der ersten Spielrunde - wenn das Regelwerk gelesen, angespielt und "verstanden" wurde - macht jede weitere Jagd auf Jack the Ripper Freude - die "Einer-Gegen-Alle" - spielweise bringt extra Spaß.

Auch die zufällige Wahl der Tatorte sowie die Positionierung der Polizisten machen Laune - wie nah oder fern ist der Mord wohl entfernt?

Lustig ist in jedem Fall nachträglich auch mal aufzulösen, welchen Weg Jack the Ripper tatsächlich gegangen ist und wo er sein Versteck hatte, wenn man ihn nicht erwischt hat!

Zusätzlich gibt es noch eine App Whitechapel Hideout Generator für monile Apple-Geräte. Diese interessante App schafft neue aufregende Herausforderungen für die erfahrenen Spieler. Der Whitechapel Hideout Generator bestimmt zufällig das Versteck von Jack the Ripper. Dabei kann zwischen verschiedenen Schwiergkeitsleveln gewählt werden.

GamesUnit ist sehr angetan und wird weitere Abende auf Jack the Ripper-Jagd gehen!

6. April 2014, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

Heidelberger Spieleverlag

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