Preview (gamescom): Possible One: Lunar Industries - Realistische Mondkolonien statt Sci-Fi-Fantasien
Kolonie-Simulationen im Weltraum gibt es viele. Doch während Titel wie Surviving Mars oder Aven Colony eher futuristisch oder leicht abstrakt wirken, will Upstairs Games mit Possible One: Lunar Industries etwas anderes schaffen: eine möglichst realistische Simulation einer industriellen Mondkolonie. Dabei setzt das Spiel auf Technologien, die bereits heute existieren oder in greifbarer Nähe sind - und gibt einen Ausblick darauf, wie die Menschheit eines Tages tatsächlich auf dem Mond leben und arbeiten könnte.
Der Release ist für Q1 2026 auf dem PC geplant, doch schon jetzt macht die Demo auf der gamescom deutlich: Hier wartet ein komplexer, tiefgehender Titel für Strateg:innen und Simulationsfans.
Der erste Schritt einer größeren Vision
Possible One ist nur der Anfang: Upstairs Games plant gleich eine ganze Trilogie. Während sich das erste Spiel um die Mondbesiedelung dreht, soll der zweite Teil den Mars in den Fokus rücken, und das große Finale schließlich die Kolonisation im Jupiter- oder Saturn-System.
Doch der Anfang ist entscheidend - und der Mond dient als realistisches Testfeld für das große Ganze. Schon jetzt wird klar: Possible One will nicht Science-Fiction, sondern Science-Plausible sein.
Ressourcenabbau unter harten Bedingungen
Die Spieler/-innen übernehmen die Rolle eines Managers, der für den Aufbau der ersten industriellen Mondkolonie verantwortlich ist. Im Mittelpunkt steht der Ressourcenabbau: Aus dem Mondstaub werden wertvolle Metalle und Mineralien gewonnen, die wiederum in Produkte und Technologien umgewandelt werden.
Dabei gilt es, unter extremen Bedingungen zu planen: Strahlung, niedrige Gravitation, psychologische Belastung und die knallharte Frage, wie man eine lebensfähige Infrastruktur ohne große Hilfsmittel von der Erde schafft.
Spannend: Auch wirtschaftliche Faktoren spielen eine Rolle. Die Kolonie muss sich nicht nur selbst versorgen, sondern auch profitabel für den Vorstand auf der Erde sein. Hier kommen die „Reputation Points“ ins Spiel - die zentrale Währung, die über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.
Anspruchsvoll, aber dynamisch
Was mir im Gespräch mit den Entwickler:innen besonders auffiel: Possible One ist kein einfacher Einstiegstitel. Das Spiel ist komplex und fordernd, erinnert in seiner Tiefe an Surviving Mars. Gleichzeitig soll es aber weniger frustrierend sein.
Der Clou: Der Schwierigkeitsgrad passt sich dynamisch an. Wer kluge Entscheidungen trifft und effizient wirtschaftet, dem wirft das Spiel nach und nach schwierigere Herausforderungen in den Weg - sei es durch knapper werdende Ressourcen, technische Probleme oder politische Spannungen. Das sorgt für einen kontinuierlichen Spannungsbogen, ohne den Spielfluss durch starre Schwierigkeitsstufen zu unterbrechen.
Eindruck: Ein Simulations-Geheimtipp mit Tiefgang
Nach rund zwei Jahren Entwicklungszeit wirkt Possible One: Lunar Industries schon jetzt erstaunlich ausgereift. Das realistische Szenario hebt es wohltuend von vielen Genre-Kollegen ab, die oft stärker in Richtung Sci-Fi abdriften. Statt exotischer Technologien geht es hier darum, mit bekannten Methoden und den harten Bedingungen des Mondes klarzukommen - und genau das macht den Reiz aus.
Wer Lust auf ein ernsthaftes, tiefes Kolonie-Management-Spiel hat, das sowohl wirtschaftlich als auch technisch durchdacht wirkt, sollte diesen Titel unbedingt auf dem Radar behalten. Es könnte sich als Geheimtipp für Simulationsfans erweisen, die eine echte Herausforderung suchen.
Release und Ausblick
Possible One: Lunar Industries erscheint im ersten Quartal 2026 exklusiv auf dem PC. Bis dahin möchte Upstairs Games noch weitere Features hinzufügen und Possible One: Lunar Industries auf Hochglanz polieren. Für Fans von Weltraum-Simulationen heißt es also: schon mal die Mondstaub-Stiefel bereitlegen, denn das wird spannend werden.