HEUTE BIN ICH SAMBA - Freundschaft in Zeiten sozialer Missstände, die eigene Identität und der Mut, die Dinge zu verändern.
„Für uns ist es eine nicht zu verleugnende Tatsache: unsere Gesellschaft spaltet sich immer mehr auf und versteinert dabei. Wir schotten uns zunehmend in Parallelgesellschaften ab.“ - Eric Toledano & Olivier Nakache
Ausgehend von dieser gesellschaftlichen Tendenz wagt das Regie-Duo Eric Toledano und Olivier Nakache immer wieder den Versuch, die Extreme der Gesellschaft in ihren Filmen zu „versöhnen“ - und das mit Erfolg!
In ZIEMLICH BESTE FREUNDE lernten sich ein kleiner Vorstadtganove und ein körperlich behinderter reicher Geschäftsmann kennen, in HEUTE BIN ICH SAMBA begegnen sich ein nicht ganz legaler Einwanderer und eine dünnhäutige Karrierefrau. Es geht immer um Freundschaft in Zeiten sozialer Missstände, um die eigene Identität und den Mut, die Dinge zu verändern. Es sind immer die gleichen Fragen, die dabei leise und unaufdringlich mitschwingen: Wer sind wir eigentlich? Wer sind wir in einer Gesellschaft, die sich immer mehr aufspaltet und dabei versteinert? In HEUTE BIN ICH SAMBA hält uns der stetig zuversichtliche Samba Cissé den Spiegel vor: Tagtäglich schlüpft er in die verschiedensten Verkleidungen und Berufe, nur um in der Stadt seiner Träume bleiben zu können. Geschickt getarnt mit Anzug und leerem Aktenkoffer taucht er im Heer der Pariser Pendler auf der Suche nach Arbeit und einer Aufenthaltserlaubnis unter. Ob Müllmann, Küchenhilfe oder Fensterputzer, Samba stellt sich allem, um damit seinem Traum näher zu kommen: Ein eigenes Restaurant im Herzen von Paris. Sein bester Freund Wilson ist auf seine Weise ebenfalls ein Meister des Versteckspiels: Der Algerier weiß, dass ein Brasilianer mehr Chancen im Leben hat und erschwindelt sich so im Handumdrehen mehr Jobs und sogar mehr soziale Anerkennung.
Die Pariser Geschäftsfrau Alice möchte ihre innere Balance wiedererlangen. Komplett ausgebrannt wirft sie den Kollegen in einem Meeting ihr Mobiltelefon an den Kopf - und versucht nun durch eine Auszeit bei einer ehrenamtlichen Arbeit zu sich selbst zu finden.
„Im Grunde handelt es sich bei Alice‘ und Sambas Geschichte um das gleiche Thema: unser Verhältnis zur Arbeit, die einen immer größeren Platz in unserem Leben einnimmt“, erklärt Toledano: „Samba und Alice halten Arbeit für das höchste Gut überhaupt. Doch ihre Begegnung hilft ihnen, ihren Horizont zu erweitern.“
Die überraschenden Begegnungen in den Filmen von Nakache und Toledano bieten, neben der Ernsthaftigkeit, immer auch gleich einen reichen Grundstock an Humor und Emotionen. Unverkrampft und mit viel Charme zeichnen die beiden so ein Abbild unserer modernen Gesellschaft und lassen uns dabei auch selbst nachdenklich werden. So können wir doch erst aufatmen, wenn Samba im fliegenden Wechsel der Identitäten am Schluss voller Selbstbewusstsein und Stolz von sich sagen kann: HEUTE BIN ICH SAMBA!
Kinostart am 26. Februar.