Review (DVD): Unterwegs mit Evie
Trotz der beiden durch die Harry-Potter-Serie bekannten Hauptdarsteller hat es die britische Coming-of-Age-Komödie Unterwegs mit Evie nicht in die deutschen Kinos geschafft. Warum lest ihr in unserem Artikel
Ben (Rupert Grint) ist ein 17-jähriger, schüchterner Junge, der total unter der Fuchtel seiner dominanten und frommen Mutter (Laura Linney) steht. Sein Vater, der Pfarrer ist, hat ebenfalls nicht viel zu melden und Ben soll wie er Theologie studieren. Bens Mutter bestimmt seinen Tagesablauf, so muss er in der Bibel lesen, alten Leuten ihr selbst gekochtes Essen bringen, am Bibelkreis teilnehmen und bei Aufführungen in der Gemeinde einen Eukalyptusbaum spielen. Sogar Fahrstunden erhält Ben bei seiner Mutter. Auch bei Gleichaltrigen gilt Ben als Außenseiter. Er ist heimlich in ein Mädchen namens Sara verliebt, doch die nimmt ihn gar nicht richtig wahr. Sein Hobby ist das Schreiben von Gedichten. Die Mutter animiert Ben dazu, anderen zu helfen und so bewirbt er sich in den Ferien um die Stelle als Haushaltshilfe bei der pensionierten Schauspielerin Evie (Julie Walters).
Evie ist jedoch nicht gerade der Umgang, den sich Bens Mutter für ihn gewünscht hat. Sie war mehrfach verheiratet, genießt das Leben und schlägt dabei manchmal über die Strenge und ist auch nicht besonders fromm, außerdem genehmigt sie sich ab und zu mal ein Gläschen Alkohol. Von einem ihrer Ex-Männer hat sie ein Auto in der Garage stehen, sie hat jedoch keinen Führerschein. Dass Ben auch noch keinen hat, stört sie nicht. Sie überredet ihn zu einem Campingausflug. Obwohl Bens Mutter es nicht erlaubt hat, gelingt es ihr, den schüchternen Jungen dazu zu bringen, loszufahren. Angeblich fahren sie abends früh zurück. Doch Evie verschluckt den Autoschlüssel, sodass Ben gezwungen ist, die Nacht über wegzubleiben. Evie bringt ihn dazu, die Grenzen der Mutter zu überschreiten und endlich selbstständiger zu werden.
Eines Tages wird sie zu einer Lesung nach Edinburgh eingeladen und will, dass Ben sie quer durchs Land fährt. Als Ben das verweigert, erfindet Evie, sie müsse bald sterben und er erfülle ihr damit einen letzten Wunsch. Ben kann ihr das nicht abschlagen und so gelingt es der Rentnerin, ihn immer ein Stückchen weiter von seiner Mutter zu entfernen. Es entwickelt sich zwischen dem verklemmten Jungen und der alten schrulligen Dame eine Freundschaft. Generationsübergreifend haben beide gleiche Interessen, Ben liest ihr seine Gedichte vor, Evie animiert ihn dazu, mit ihr Rollen zu üben und hilft ihm, seine Schüchternheit teilweise abzulegen. Sie nennt ihn einen verdammten Gutmenschen und will erreichen, dass er mehr an sich denkt und nicht die Belange anderer vor seine stellt. Das gelingt ihr auch, Ben wird selbstständiger, widerspricht seiner Mutter ab und zu lernt nebenbei auch noch richtig gut Autofahren. Er setzt sich über die Wünsche seiner Mutter hinweg und trifft eigene Entscheidungen. Denn seine Mutter ist auch nicht unfehlbar, so hat sie eine Affäre mit einem Kirchenbediensteten. Diese Tatsache bringt Ben mit seinem Vater wieder näher. Er nimmt sein Leben nun selbst in die Hand und zu Evie verbindet ihn auch weiterhin eine tiefe Freundschaft.
Fazit
Eine nette britische Komödie mit gut ausgewählten Schauspielern. Rupert Grint und Julie Walters spielten schon in Harry Potter zusammen und man hat das Gefühl, sie harmonieren perfekt miteinander. Der Film erzählt einfühlsam von Bens Wandlung und seiner Freundschaft zu Evie. Manchmal hätte ich mir Evie allerdings noch ein wenig schrulliger gewünscht.
Specials (DVD): Hinter den Kulissen, Interview mit Rupert Grint, Outtakes