Review (DVD): Das Eishotel
200 km nördlich des Polarkreises in Jukkasjärvi (Nordschweden) entsteht jedes Jahr aufs Neue ein Traum aus Schnee und Eis - das berühmte Eishotel. Ein Meter dicke Eisblöcke werden aus dem Fluss Torne geholt und über Sommer in einem riesigen Kühlhaus gelagert, 4000 Tonnen Eis warten hier auf ihre Verarbeitung. Im Oktober beginnen dann die 2-monatigen Bauarbeiten - die Geburt des Eishotels, das jedes Jahr in einem anderen Baustil erstrahlt. Wir haben uns die interessante Dokumentation angesehen.
Auf einer 5.000 qm großen Grundfläche entsteht ein Hotel mit 160 Betten, einer Bar, einer Kirche, einem Theater und jeder Menge Eiskunst, geschaffen von Eiskünstlern aus allen Ländern der Welt. Bei bis zu -30° Celsius wird zwei Monate fieberhaft an der Fertigstellung gearbeitet, die manchmal wegen zu warmen Temperaturen ausgesetzt werden muss. Eis und Schnee werden in einem ganz besonderen Gemisch verarbeitet, welches die Tragkraft des Gebäudes gewährleistet.
Feste Holz- und Metallformen bilden den 6-wöchigen Grundaufbau, der dann mit Schnee aus Schneekanonen besprüht wird, wenn alles festgefroren ist, werden die Formen, die sich auf Skiern befinden, herausgezogen. Das gesamte Hotel muss verkabelt werden, die Lichteffekte werden angebracht. Ende Dezember öffnet das Hotel dann für die Gäste. Auch Hochzeiten finden hier statt, ca. 140 Paare aus aller Welt geben sich im berühmten Eishotel das Jawort. Die Innentemperatur beträgt ca. -5 Grad, die Gäste bekommen Thermokleidung. Besucher können tagsüber alle Räume besichtigen, jeder Raum hat ein anderes Eisdesign. Außerhalb des Hotels kann man Hundeschlittenfahrten buchen, um sich die Landschaft anzusehen oder sich selbst künstlerisch an einem Eisblock betätigen. 4–5 Monate (je nach Wetterlage) kann das Hotel in Betrieb genommen werden.
Dann kommt der Frühling nach Nordschweden und das Hotel schmilzt. Das Wasser fließt zurück in den Fluss Torne, wo wieder Eisblöcke gezüchtet werden. Jeder Eisblock, der herausgeschnitten wird, wiegt bis zu einer Tonne. Die Blöcke lagern dann wieder im Kühlhaus, bis im nächsten Oktober ein neuer Traum aus Schnee und Eis entstehen kann. Die Dokumentation war sehr interessant. Die statischen Planungen, die Mühe und Arbeit, die in dem Bau stecken, mit welchen wetterbedingten Schwierigkeiten die Bauherren kämpfen müssen und welche Schönheit das Eishotel bietet, wenn es fertiggestellt ist, all das ist sehr interessant und anschaulich dargestellt.
Fazit
Eine interessante Info, wenn man plant, mal persönlich das Eishotel zu besuchen und selbst wenn man nicht nach Nordschweden reisen möchte – ansehen lohnt sich auf alle Fälle.