20 Jahre World of Warcraft in der Popkultur
Der Einfluss von World of Warcraft und dem weitläufigen Universum von Azeroth geht weit über die Spielewelt hinaus. Ikonischen Charaktere, unvergessliche Geschichten und Redewendungen, die in die Alltagssprache eingedrungen sind, sind so bereits in die Popkultur eingesickert.
Das Ausmaß des Einflusses erstreckt sich über mehrere Plattformen und Medien und hat das Publikum seit Jahrzehnten in seinen Bann gezogen. Von der Make Love, Not Warcraft-Episode in South Park über die WoW-Referenz auf Epicus Maximus in Despicable Me 2 bis hin zu Redewendungen wie „Leeroy Jenkins!“ und „Was in Azeroth passiert, bleibt in Azeroth“ - In den letzten 20 Jahren hat das World of Warcraft-Universum demonstriert, wie eine Fantasiewelt in den Teppich der Popkultur eingewoben werden kann.
World of Warcrafts Weg zur weltweiten Bekanntheit
Nach den ursprünglichen RTS-Warcraft-Spielen zog das 2004 veröffentlichte World of Warcraft die Spielenden weltweit in seinen Bann und etablierte sich schnell als führendes MMORPG. Sorgfältige Übersetzungen und Anpassungen sorgten dafür, dass das Spiel in verschiedenen Kulturen und Sprachen Anklang fand, während die starke Betonung des Community-Aufbaus das Zugehörigkeitsgefühl förderte. In Kombination mit dem fesselnden Gameplay und der weitläufigen Welt von World of Warcraft zementierte dies seine Position als dominierende Kraft im Online-Gaming auf der ganzen Welt.
Mit einer solch leidenschaftlichen und riesigen Community überschritt die Reichweite von World of Warcraft schnell die virtuellen Grenzen und verbreitete sich in der Popkultur, so dass selbst diejenigen, die das Spiel nicht selbst spielten, es bald schon an diversen Ecken wiedererkennen konnten. Einer der bekanntesten Momente ist der Schrei von „Leeroy Jenkins“, der auf den berüchtigten Angriff eines Spielers auf einen Schlachtzug folgte. Nachdem er die Strategiebesprechung verpasst hatte, als er seinen Computer verließ, um Hühnchen zu machen, kehrte er zurück und stürmte mit dem wilden Ruf seines Namens - Leeroy Jenkins - in die Schlacht. Der Ausruf „Leeroy Jenkins“ ist heute ein weit verbreitetes Synonym für impulsives Handeln und wird von Menschen auf der ganzen Welt verwendet. In ähnlicher Weise wird der Begriff „Ninja Looting“, der sich ursprünglich auf das Stehlen von Beute im Spiel bezog, verwendet, um ähnlich egoistische Handlungen zu beschreiben, wie sie in Filmen und Serien wie The Adventure Zone, The Hunger Games und One Piece vorkommen.
Die weite Verbreitung dieser einzigartigen Sprache unterstreicht die globale Reichweite von World of Warcraft und die Macht des Spiels, über die Gaming-Community hinaus in die breitere Kultur zu wirken.
WoW in der Popkultur
All dies hat dazu geführt, dass World of Warcraft zu einer kulturellen Größe über Länder und Generationen hinweg geworden ist und die Online-Erfahrungen und sozialen Interaktionen von Millionen von Menschen geprägt hat, während es gleichzeitig die “vierte Wand” durchbrochen hat.
In verschiedenen amerikanischen Sitcoms wurde World of Warcraft bereits thematisiert, wie z.B. in The Big Bang Theory, wo Howards Leidenschaft als Warcraft-Spieler bis hin zu einer satirischen Episode über Sheldons Verzweiflung über seinen gehackten Account (S4, E19) reicht. In ähnlicher Weise enthüllte Ted in How I Met Your Mother, dass er ein Mädchen beim Spielen von World of Warcraft kennengelernt hat, wobei die Serie ihr Gespräch zwischen seinem menschlichen weiblichen Charakter und ihrem Draenei-Paladin zeigte (S3, E6), sowie Barney Stinson, der die Wohnung mit einem Schlachtruf im Stil von „Leeroy Jenkins“ verließ (S4, E19).
In anderen Serien wie Supernatural führt eine Untersuchung zu WoW-Fanseiten (S6, E12), während in Lucifer ein Verdächtiger seine Unschuld beteuert, da er den ganzen Abend in Nordend und Arthas verbracht und seine Gilde auf einer Kampagne geführt hat (S5, E7). South Park widmete bekanntlich eine ganze Folge WoW, „Make Love, Not Warcraft“ (S10, E8), und gilt als eine der beliebtesten Episoden der Serie. Der virale „Leeroy Jenkins“-Moment fand auch seinen Weg in zwei verschiedene Family Guy-Folgen (S16, E14 & E18).
Der Einfluss von World of Warcraft erstreckt sich auch auf den Bereich des Kinos. In Despicable Me 2 gibt es einen visuellen Gag, der WoWs Epicus Maximus, einen fliegenden Elite-Hai, widerspiegelt, in dem der Held Gru Lucy rettet, die an einen fliegenden, raketengetriebenen Hai gefesselt ist. Wreck-It Ralph enthält eine subtile Anspielung auf WoW mit einem ‚Leeroy‘-Graffiti, während in The Day the Earth Stood Still Helens Sohn WoW spielt. Nachts im Museum: Secret of the Tomb verweist ebenfalls auf das Spiel, da Nick, wenn er gefragt wird, seine einzige Erfahrung mit Schwertern aus Azeroth hat.
Auch in die Musik fand WoW seinen Weg: Die amerikanische Band That's Outrageous! huldigte Azeroth direkt mit ihrem Song What Happens in Azeroth, Stays in Azeroth. Sogar Superstar Lil Nas X machte sich den Wiedererkennungswert von WoW zunutze, indem er einen benutzerdefinierten Charakter-Auswahlbildschirm mit sich selbst als Magier verwendete, um seine Single „Holiday“ zu bewerben.
Freundschaften geschmiedet in Azeroth
Die starke Kultur von World of Warcraft wird vielleicht am besten durch die unterstützende Gemeinschaft und den Eskapismus, den sie vielen bietet, demonstriert. Das Herzstück ist das Gildensystem, das die Spielenden ermutigt, sich zusammenzuschließen, Strategien zu entwickeln und Herausforderungen als Team zu meistern. Diese Gilden werden oft zu engen Gemeinschaften, die Freundschaften auch über die digitale Welt hinaus pflegen.
Die Netflix-Dokumentation „The Remarkable Life of Ibelin“ schildert dies anhand der Geschichte von Mats Steen, einem jungen Mann mit einer schweren Krankheit, der in der virtuellen Welt von World of Warcraft Freiheit und Gemeinschaft fand. Die Community war nach seinem Tod so erschüttert, dass sie in Scharen kamen, um ihm Tribut zu zollen, und das Entwicklerteam reagierte in gleicher Weise, indem es eine Grabstätte im Spiel selbst einrichtete, um den unglaublichen Einfluss, den er und andere wie er auf die WoW-Community hatten, zu würdigen. Dank dieser Leidenschaft ist World of Warcraft in der Lage, eine echte Gemeinschaft zu kultivieren, einen Ort, an dem dauerhafte Freundschaften geschmiedet werden und die Spielenden Unterstützung, Verbundenheit und ein echtes Gefühl von Heimat finden.
Die Reise geht weiter
In den letzten zwei Jahrzehnten ist World of Warcraft von Azeroth in die reale Welt übergesiedelt und Teil der Popkultur geworden. Dank der Stärke der Community, der Freundschaften, die in Gilden und Schlachtzügen geschlossen wurden, und des gemeinsamen Lachens und der Triumphe, die das Spiel weithin bekannt gemacht haben, konnte es die Grenzen der Spielwelt überschreiten. Ob ein Leeroy Jenkins-Gruß im Fernsehen, eine subtile Anspielung auf Epicus Maximus in einem Film oder ein eingängiger Song, der sich auf Azeroth bezieht - der kulturelle Einfluss von World of Warcraft ist heute so stark wie eh und je.