Spieleverleger zeigen Optimismus trotz leichtem Rückgang in der Krise.
Steigende Kosten und sparsame Verbraucher dämpfen das Geschäft in diesem Jahr. Dennoch sind Gesellschaftsspiele in Deutschland stark nachgefragt.
7 Prozent Rückgang
In den vergangenen beiden Jahren erlebte die Spielebranche einen Umsatzboom. Auch momentan weist die Marktlage gegenüber 2019 noch ein Plus auf. Obwohl das große Interesse an Gesellschaftspielen anhält, zeichnet sich vor dem Hintergund aktueller Krisen ein leichter Rückgang ab. In Deutschland ging der Umsatz mit Gesellschaftsspielen und Puzzles in den ersten acht Monaten dieses Jahres um 7 Prozent zurück. Die Ukrainekrise, explodierende Energiekosten und eine fortschreitende Inflation würden sich auf das Konsumverhalten auswirken, berichtete Hermann Hutter, Vorsitzender des Spieleverlage e.V., im Rahmen der Pressekonferenz auf der diesjährigen SPIEL. Das allgemeine Interesse am Brettspiel bleibe aber auf einem hohen Niveau.
Lieferketten und Kostenexplosion
Lieferprobleme hätten die Spieleverlage auf der Höhe der Corona-Pandemie vor Herausforderngen gestellt, erläuterte Hutter. In diesem Feld zeichne sich jedoch Entspannung ab. Lieferketten seien wieder überschaubar, so der Vorsitzende.
Problematisch sei jedoch immer noch die mangelnde Kapazität für Containerlieferungen an deutschen Häfen. Negative Folgen für viele Spielhersteller ergeben sich, laut Hutter, auch aus der momentanen Inflation, die zu großen Steigerungen bei Papier- und Transportkosten führe. Die Kosten seien schneller gestiegen als der Umsatz. Verlage hätten diese Teuerungen bisher nur begrenzt an die Verbraucher weitergegeben. Hermann Hutter machte deutlich, dass das Preisniveau in Deutschland immer noch unter den Preisen der europäischen Nachbarländer liege.
Einen positiven Effekt erwartet die Branche vom kommenden Weihnachtsgeschäft. In diesem Zeitraum werde 40 bis 50 Prozent des Jahresumsatzes gemacht.
Hermann Hutter blickt positiv in die Zukunft. Die Vielzahl spannender Neuheiten gebe Anlass zum Optimismus.