Review (Kino): Machete
"Machete (DANNY TREJO) hat nichts mehr zu verlieren. Drogenkönig Torrez (STEVEN SEAGAL) tötet
seine Familie und beinahe auch ihn selbst, weil er ihm als gefürchteter Ermittler der mexikanischen
Bundespolizei gefährlich nahe gekommen war. Machete flüchtet nach Texas, um seine Vergangenheit
hinter sich zu lassen. Doch er findet sich wieder in einem..."
...Netz aus Korruption und Betrug. Der
skrupellose Geschäftsmann Booth (JEFF FAHEY) erpresst ihn, den rassistischen Senator McLaughlin
(ROBERT DE NIRO) zu erschießen. Sonst würde er Machete, illegal in den USA, verpfeifen.
Machete nimmt gegen seinen Willen an. Eine Falle! Er wird selbst Ziel eines zweiten Killers, alles soll
danach aussehen, dass die Polizei Machete als Attentäter erschießt. Nur knapp entgeht er dem
Mordanschlag. Doch Booth und eine Reihe Killer, darunter der unberechenbare Anführer einer privaten
Grenzarmee, Von (DON JOHNSON), sind ihm auf den Fersen. Machete kann nur überleben, wenn er die
Verschwörung aufdeckt und seinen Namen reinwäscht. Unerwartete Hilfe bekommt er von der schönen
Einwanderungsbeamtin Sartana (JESSICA ALBA) und der Revoluzzerin Luz (MICHELLE RODRIGUEZ).
Und dann ist da noch der bibelfromme Padre (CHEECH MARIN), ein Priester, der sich besser auf
Gewehre versteht als auf Bibelsprüche - soweit der Pressetext von SONY Pictures.
Schon in der ersten Minuten geht es sehr heftig zur Sache. Sieht man zuerst nur ein Auto durch die Gegend fahren, fliegen schon einen Augenblick später die abgehackten Köpfe durch die Luft - und damit ist die gesamte Gangart des Films "Machete" schon verdeutlicht: Brutale Action im Stile von 70er Exploitation-Kracher der Marke "Bahnhofskino". Und genau dem Geiste des us-amerikanischen Variante der heruntergekommenen versifften Filmbude, dem sogenannten "Grindhouse" entspricht auch "Machete". Ursprünglich nur ein gefakter Trailer des Rondriguez / Tarantinos Doppelfeatures "Planet Terror" / "Death Proof", war die Resonanz auf die Pseudo-Werbung so positiv, dass Rondriguez einen ganzen Spielfilm mit dem Messerschwinger drehte.
Die Nähe zu Tarantino fällt schon bei der Besetzung auf, auch hier wurden wieder einige Darstellerinnen und Darsteller gewählt, die man in einem Film dieser Machart entweder nicht vermuten würde oder die man schon lange nicht mehr auf der großen Leinwand gesehen hat. Bestes Beispiel hierfür dürfte wohl Steve Seagal sein (hier als fieser Drogenkönig), der eigentlich nur noch in zu sehen ist und noch nicht einmal bei den dabei war. Oder Lindsey Lohan, zuletzt in Klamotten wie "(K)ein bisschen schwanger" und in Ausnüchterungszellen unterwegs - hier darf man sie sogar in einem Nonnenkostüm bewundern. Da wundert man sich auch nicht mehr über weitere Darsteller wie den ewigen Miami Vicler Don Johnson oder Cheech Marin (von Cheech & Chong).
Dreh- und Angelpunkt ist natürlich Hauptdarsteller Danny Trejo, der nach unzähligen Nebenrollen endlich eine verdiente Hauptrolle bekommt und an und für sich eine schon eine recht charismatische Erscheinung ist - dass er nun einen der ersten Latino-Filmhelden Hollywoods spielen darf, ist dann auch um so konsequenter. Trejo verkörpert mit jeder Faser die rauhe Kraft von "Machete" und ist einfach eine Idealbesetzung für einen sich rächenden Berserker.
Neben der gelungenen Auswahl bei den Darstellerinnen und Darsteller zeigt sich bei "Machete", wie auch schon bei "Planet Death", das besondere Talent von Regisseur Robert Rodriguez Einstellungen und Atmosphäre von alten Schundstreifen zu zitieren und zu einem spannendem Neuem zusammen zu setzen - hierbei ist "Machete" sogar noch besser gelungen als der vergleichsweise comichafte ""Planet Death", so gibt es auch durchaus ruhigere Phasen in dem Film. Dies führt auch dazu, dass "Machete" zum Kinoerlebnis wird - einzig die selbst für einen Action-Film extremen Gewaltdarstellungen waren für meinen Geschmack zu dick aufgetragen und haben den Gesamteindruck von "Machete" etwas geschmälert.