Review (Hardware): SanDisk Extreme Portable SSD / Asus ROG STRIX Arion S500
Externe USB-SSDs bieten High-Speed-Speicherplatz im kleinen Format, um Daten schnell mal von einem Ort zum Anderen zu bringen und eine einfache Möglichkeit den knappen Speicherplatz nicht nur am PC, sondern auch an der Konsole zu erweitern. Zwei Geräte konnten wir uns genauer ansehen und auf Herz und Nieren ausprobieren.
Den Weg zu uns gefunden haben die Extreme Portable SSD mit 1TB Speicherplatz von SanDisk und die ROG STRIX Arion S500 mit 500MB Speicherplatz von ASUS. Beide sind mit einem USB-C Anschluss versehen und kommen mit überschaubaren Zubehör in Form eines passenden kurzen USB-C Kabels daher. Nur der Extreme Portable SSD liegt zusätzlich noch ein kleiner Steck-Adapter auf einen USB-A Stecker bei.
Beide übertragen ihre Daten via USB 3.2 Gen 2 oder wie die "alte" Bezeichnung es nennt: USB 3.1 Gen 2. Das Marketing, des für die Standardisierung der Stecker und Übertragungsmodi verantwortliche Konsortium USB-IF, spricht von "SuperSpeed USB 10Gbps". Was dann auch ein wenig Licht in die zu erwartende maximale Übertragungsgeschwindigkeit bringt: 10Gbps - also realistisch für die Nettoübertragungsrate von bis zu 1050 MB/s, womit auch beide auf der Verpackung werben. Die zahlreichen Umbenennungen im Bereich der USB3 Varianten sind wahrlich nicht hilfreich gewesen.
Das Äußere ...
Die Extreme Portable SSD kommt in einer rundherum gehenden Soft-touch Oberfläche daher. Lediglich die Oberseite wird von einer Hartplastik Platte mit dem SanDisk Logo versehen. Das stylishe orange eingefasste Loch in der Ecke, könnte man für eine Kordel benutzen, um die SSD irgendwo zu befestigen oder aufzuhängen. Eine Anbringung am Schlüsselbund dürfte schwierig und unhandlich werden. Ob die Öse auch einem stärkeren Ziehen standhält, darf allerdings bezweifelt werden. Auf der SSD findet man die "SanDisk Security", mit der man die SSD mit einem Passwortschutz versehen kann. Nach der Einrichtung meldet sich zunächst nur ein kleines nicht beschreibbares Laufwerk, mit einer portablen Version eben dieser Software, die es einem ermöglicht das Passwort wieder einzugeben, woraufhin die SSD entsperrt und sich mit einem weiteren Laufwerk am System anmeldet. Eine Wiederherstellung des Passwortes nach Verlust sollte unmöglich sein. Sollte einem dies tatsächlich passieren kann man das Laufwerk nur noch unter kompletten Datenverlust formatieren, um es weiterhin zu nutzen. Bei der Sicherheit des Ganzen, müssen wir dem Hersteller vertrauen.
Die ROG STRIX Arion S 500 kommt vollständig in Metall gefasst mit dem ROG Logo auf der Oberseite und einer Plastik Finne in der vermeintlichen Öse, die beide mit LEDs bunt beleuchtet werden. Die Beleuchtung kann dabei mit der "ROG Aura Core"-Software von Asus geändert werden, auf Aktionen reagieren (z. B. passend zur Musik aufleuchten, in Abhängigkeit von Temperaturen im System leuchten) und mit anderen Geräten der ROG-Familie synchronisiert werden. Insgesamt stehen einem 4 farbige LEDs zur in der SSD zur Verfügung. Das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn auf dem PC die Software auch läuft, ansonsten sieht man nur ein sich immer wiederholenden Regenbogeneffekt. Abschalten kann man die Beleuchtung auch, dazu muss die Software aber laufen. Auf der SSD findet man die schon erwähnte Software zur Steuerung der LEDs (oder besser: jeglicher AURA kompatiblen Beleuchtung) als auch eine Lizenz der "NTI Backup Now EZ 7" Software.
... und die inneren Werte ...
Die beiden Geräte werden direkt beim Anschließen am PC problemlos erkannt und verhalten sich beide wie jeder andere USB-Stick oder andere externe Festplatte auch. Die Schreib-/Lese-Performance der beiden SSDs bewegt sich im erwartbaren Rahmen, schwankten aber in ihren Spitzen-Werten geringfügig je nach verwendetem PC. Allerdings alles in einem Bereich in dem man ruhigen Gewissens von Messungenauigkeiten reden darf, da auch andere Einflüsse des jeweiligen PC-Systems nicht vollständig ausgeschlossen werden konnten. Die Messwerte zeigen je nach Testmethode mal einen mehr oder weniger großen Unterschied der beiden Geräte. In der Praxis sind diese Unterschiede bestenfalls theoretischer Natur und nicht spürbar.
Beide sind - wie nicht anders zu erwarten - deutlich schneller als klassische HDDs oder SATA-SSDs und sind eher mit langsamen PCIe-SSDs bzw. NVMe-SSD im M2 Format zu vergleichen. Immer vorausgesetzt, man findet einen passenden und freien "SuperSpeed USB 10Gbps"-USB3 Anschluss an seinem Rechner.
Was beim Dauertest auffiel war die Wärmeentwicklung beider Geräte. Beide werden gut handwarm, die Finger wird man sich aber nicht an ihnen verbrennen. Ein Einbrechen oder Drosseln der Übertragungsgeschwindigkeit wie es bei vielen SSDs der Fall ist konnten wir indes nicht messen. Lässt man beide in Ruhe liegen fällt auf, dass die ROG STRIX Arion S500 vermutlich durch die Metalloberfläche deutlich schneller wieder abkühlt.
Die beiden Geräte funktionieren auch an allen anderen USB-Anschlüssen, sofern genügend Strom geliefert wird. Die ROG STRIX Arion S500 brachte reproduzierbar eine Tastatur mit USB2 Hub zum Abmelden. Laut Datenblatt braucht sie auch 1,6A bei den üblichen 5V. USB2 liefert laut Spezifikation nur bis 500mA. Die Extreme Portable SSD lief hingegen an besagtem USB2 Hub ohne Probleme.
... und ganz woanders.
Kommen wir zur Konsole. Hier kommt eigentlich nur die PS4 infrage. Die PS5 hätte gerne gleich eine extra spezifizierte NVMe-SSD im M2 Format und die Konsolen aus dem Hause Microsoft brauchen generell speziell für sie vorgesehene Speichermedien. Also gehen wir zur PS4. Beide SSDs konnten an der PS4 problemlos eingerichtet werden und dienten fortan als neues Ziel für Spielinstallationen. Da die PS4 "nur" USB3 Anschlüsse der Spezifikation "SuperSpeed USB" (max. 5 Gbit/s) bleibt der Geschwindigkeitsgewinn zur internen SATA-HDD überschaubar. Die Ladezeiten sind in dem ein oder anderen Spiel tatsächlich reproduzierbar ein wenig schneller, als von der internen Festplatte. Bei manchen Spielen zeigte sich hingegen kein Unterschied, was dafür spricht, dass die Geschwindigkeit des verwendeten Festspeichers keinen wirklichen Einfluss hat. Für einen spürbaren Geschwindigkeitszuwachs macht das Ganze also nur in einzelnen Fällen und dann auch nur begrenzt Sinn. Aber endlich mal wieder jede Menge freien Speicherplatz auf der Konsole zu haben, ohne umständlich die Systemplatte zu tauschen, ist schon schön.
Fazit
Beides sind tolle portable SSDs, die beide ihre Aufgaben erfüllen und auch die beworbenen Geschwindigkeiten (innerhalb des Erwartbaren) erreichen. Welche für den eigenen Zweck die bessere ist hängt von den zusätzlichen Features ab. Braucht es ein wenig extra Sicherheit durch die einzurichtende Passwort-Sicherung oder hat man einen Faible für die Beleuchtungsfunktionen? Die Entscheidung muss man leider selbst treffen. Was das Speichern von Daten angeht, macht man mit keinem der beiden etwas falsch.
Die Extreme Portable SSD, in der von uns getesteten Version mit 1TB Speicher, ist aktuell zu einem Straßenpreis von 120€ im Handel zu bekommen. Weitere Varianten mit 500GB, 2TB oder 4TB sind ebenfalls im Handel erhältlich. Die 500GB große ROG STRIX Arion S500 ist aktuell die einzige Variante im Handel und kostet ebenfalls um die 120€. Als Alternative hat Asus noch ein Leergehäuse ohne Speichermedium im Handel, das ROG STRIX Arion, welches man selbst mit einer M2-SSD bestücken muss.
Hinweis: Beide Geräte wurden uns von den jeweiligen Herstellern kostenfrei zur Verfügung gestellt und wurden nach dem Test zurückgegeben.