Review (Bluy-ray): Hart - Härter - Hardcore

Es ist soweit und der erste Actionfilm ist da, der 90 Minuten in der Ego-Perspektive spielt!

Henry wacht auf und kann sich an nichts erinnern, zum Glück steht ihm seine Frau Estelle zur Seite, die ihn, dank ihres Jobs, mit kybernetischen Körperteilen ausstattet. Somit startet Henry als Kampfmaschine in ein scheinbar neues Leben. Denn natürlich sind auch die vermeidlich bösen Jungs hinter der Technik und somit hinter Henry her. Ganz klassisch wird Estelle von genau diesen entführt und Henry tut alles um seine Liebste aus den Klauen der Ganoven zu befreien. Ganz nach dem Motto diverser Ego-Shooter und Actionfilme gibt es Blut, Schweiß, Explosionen und noch mehr Blut.

Der ganze Film spielt im futuristischen Moskau, es scheint, als wäre der Produktion bei der Synchronisation etwas das Budget ausgegangen, denn immer wieder gibt es am Rande kleinere, leise Unterhaltungen auf Russisch, die leider nicht übersetzt wurden. Da es sich jedoch um kleinere Szenen im Hintergrund handelt, stört es den Verlauf der Story weniger.

Der Film erinnert schon nach kurzer Zeit an Streifen wie „Crank“, ist im direkten Vergleich aber in jedem Punkt überzogener. Es erinnert den Zuschauer schon in den ersten Minuten an einen Action überladenen Shooter, der sonst via Controller selber gesteuert wird. Granaten fliegen, Häuser explodieren, sogar Körper werden auseinander gefetzt und bildlich in allen Farben dargestellt. Und immer, wenn man denkt „jetzt ist aber mal gut“, setzten die Produzenten noch mehr skurrile Geschehnisse oben drauf.

Jetzt kann man sich natürlich fragen, ob es funktioniert einen ganzen Film in der Ego-Perspektive zu erzählen. Es funktioniert! Da Henry nicht sprechen kann, fällt der Punkt der Kommunikation schon recht schmal aus. Neben einem Kopfnicken sprechen bei Henry die Fäuste. Die Bewegungen, die der Zuschauer durch Henrys Augen sieht, sehen echt und fließend aus, somit ist der Zuschauer schon nach wenigen Minuten in der Welt von Henry. Die Charaktere im Allgemeinen bleiben jedoch recht blass und gewinnen nicht an Tiefe. In 90 Minuten bei dieser Geschwindigkeit ist es wohl nicht möglich die Charaktere in all seinen Eigenschaften zu zeigen. Aber will der Zuschauer dies bei einem überzogenen Actionstreifen? Da sollte man dann vielleicht doch besser einen Titel aus dem Bereich Videogames in die Konsole legen und den Controller selber bewegen.

Fazit:

Hart - Härter - Hardcore ist ein amüsanter Zeitvertreib, wenn Körper und Gebäude in nahezu gleichen Teilen durch die Luft gewirbelt werden dürfen. Für Actionfans und Männerabende sicher ein sehr gelungener Streifen. Wer lieber eine tiefere Story möchte, sollte zu den Hollywood Produktionen greifen, für alle anderen Actionfreunde aber ein gelungener Film, der sicher für die kommende VR-Saison noch mal aufleben darf.

11. September 2016, von Andrea 'Andrea K.' Krieg

HARDCORE

Kino

Release14.04.2016
DarstellerHaley Bennett Danila Kozlovsky Sharlto Copley
RegieIlya Naishuller