Preview (Kino): Atlantic.
Atlantic. zeigt in atemberaubenden Panorama-Aufnahmen den Ausbruch eines marokkanischen Windsurfers (gespielt von dem Surfer-Star Fettah Lamara) über die Grenzen seines ärmlichen Heimatdorfes auf die Weiten des Atlantiks… motiviert natürlich durch eine Frau.
Der zurückhaltende Fischer Fettah (Fettah Lamara) freut sich über die Windsurfer, die jährlich in sein kleines, marokkanisches Dorf kommen. Sie bedeuten für ihn Einblicke in eine ihm ferne und wohlhabende Welt. In diesem Sommer verliebt er sich in Alexandra (Thekla Reuten). Als sie abreist, hinterlässt sie in ihm eine unerträgliche Leere und so erfasst Fettah den Entschluss, sich nur mit seinem Surfbrett auf eine Reise quer über den Atlantik nach Europa zu begeben, um Alexandra wiederzusehen… 
Rauschende Wellen, plötzliche Stille, trommelnde Musik - Regisseur Jan-Willem van Ewijk erzeugt mit seiner sensiblen Ton-Komposition einen sehr rhythmischen und sehnsüchtigen Film. Die ruhigen, atemberaubenden Panorama-Aufnahmen des Atlantiks gleichen einer Meditation. Hinzu kommt Fettahs bestimmte und warme Off-Stimme, die seine Gedanken freigibt: Wie im Gebet spricht er mit seiner engen Vertrauten Wisal, mit Alexandra - und mit „Mutter Ozean“. Durch seine aufmerksame Beobachtung des Atlantiks und dem Stellenwert, den Fettah ihm in seinem Leben gibt, übernimmt er neben Fettah die zweite Hauptrolle. 
Das Motiv des Ozeans fungiert als Spiegel: Fettah verbringt die meiste Zeit seines Lebens auf dem Wasser - entweder als Fischer oder als Surfer. Während seiner Reise mit dem Windsurfbrett muss Fettah Tiefschläge einstecken, erlebt aber auch unvergesslich schöne Momente - die metaphorisch für das Leben stehen. Das Meer wird dabei nicht geschönt dargestellt, sondern ebenso rau und unberechenbar wie auch sanft und gutmütig.
In nicht chronologischer Montage werden mithilfe von Rückblenden Fettahs zarte aber intensive Bindung mit Alexandra erzählt. Sie äußert sich durch gemeinsame Spaziergänge, Gespräche, geteilte Blicke. Sie symbolisiert das fremde Schöne, das Fettah durch die finanziell begrenzten Mittel in seinem Heimatdorf verwehrt bleibt. Diese emotionale Anziehung ist der Antrieb für Fettahs Reise mit seinem Surfbrett über den Ozean - eine Reise, die ihn an seine Grenzen bringt. Schmerzhaft lernt er, dass es kein Glück ohne Opfer und Verluste gibt. 
Der marokkanische Surfer Fettah Lamara ist ein enger Freund von Regisseur Ewijk, der eigentlich gelernter Flugzeugdesigner ist. Lamara half bei den Vorbereitungen sowie dem Casting für Ewijks zweiten Film. Schließlich engagierte Ewijk kurzerhand den Surfer-Star selbst, da er in ihm die gesuchte emotionale Verbindung mit dem Meer fand. Und so begleitete die internationale Crew den Marokkaner drei Wochen lang auf seinem Windsurfbrett auf dem Atlantik. Natürlich bekommt man auch den ein oder anderen Stunt zu sehen. Trotzdem ist es keine selbstverliebte Darstellung vom Surfen. 
Fazit
Atlantic. ist eine bildgewaltige, meditative und grenzüberschreitende Reise durch das Leben und quer über den Atlantik mit dem marokkanischen Surfer-Star Fettah Lamara - absolut sehenswert.