Pressekonferenz SPIEL 22: Der Trend liegt in der Vielfalt.
Die Geschäftsführung des Friedhelm-Merz-Verlags lieferte interessante Daten zur diesjährigen Messe und zur gegenwärtien Situation der Brettspielbranche. Außerdem gaben die Messeausrichter den Sieger des diesjährigen innoSpiel-Preises bekannt.
Die kommende SPIEL wurde für den Zeitraum vom 5. bis zum 8. Oktober 2023 angekündigt.
Internationales Publikum erlebt 1800 Neuheiten
Mit guten Nachrichten für alle Brettspielfreunde starteten Dominique Metzler und Florian Hess die Pressekonferenz der diesjährigen SPIEL in Essen. Das Geschäftsführer-Duo des Friedhelm-Merz-Verlags berichtete den anwesenden Medienvertetern von einer stabilen und weiterhin gefragten Gesellschaftsspielebranche.
Metzler erinnerte sich daran, dass sie vor 20 Jahren in einem Interview gefragt wurde, ob das Brettspiel nicht langsam aussterbe. Diese Erwartung des Reporters hat sich glücklicherweise auch zwei Jahrzehnte später nicht erfüllt - im Gegenteil: Die Geschäftsführerin berichtet, wie sich das damals noch vorwiegend männliche Publikum im Lauf der Jahre „komplett verändert“ habe. Heute würden sich auch Frauen und junge Familien für das Hobby begeistern. Eine neue Generation an Brettspiel-Fans sei längst nachgekommen.
Gleichzeitig erweist sich das Publikum des SPIEL 22 als äußerst international. Allein im Vorverkauf bestellten Besucher aus 66 Nationen Karten. Es sei schön zu sehen, wie das Brettspiel Menschen verschiedener Nationen verbinde, erklärte Dominique Metzler. Ähnlich bunt fällt die Mischung der diesjährigen Aussteller aus. Der Friedhelm-Merz-Verlag begrüßt 980 Aussteller aus 56 Nationen in den Essener Messehallen.
Trotz Pandemie wird auf der laufenden SPIEL die Rekordzahl von 1800 Neuheiten präsentiert. Während in der Vergangenheit auffällige Trends wie etwa Exit-Spiele ins Auge stachen, gebe es in diese Jahr kein vorherrschendes Thema. „Der Trend liegt in der Vielfalt“, so Metzler.
7 Milliarden Euro Umsatz
Der weltweite Umsatz im Spielwarensektor ist 2021 im Vergleich zur Lage vor Corona um 32 Prozent gewachsen. Der Jahresumsatz im Bereich Gesellschaftsspiele und Puzzles stieg im selben Zeitraum sogar um 42 Prozent und lag 2021 bei knapp 7 Milliarden Euro weltweit. Für dieses Jahr rechnen Experten, laut Florian Hess, mit einem genauso starke Ergebnis. Die Ausrichter der SPIEL werten diese Zahlen als Zeichen, dass der Markt stabil und das Interesse in der Gesellschaft nachhaltig ist.
Während der Pressekonferenz wurde bekanntgegeben, dass der Friedhelm-Merz-Verlag seinen Vertrag mit der Messe Essen verlängert hat. Besucher und Medienvertreter können sich den Termin für die kommende SPIEL schon mal im Kalender notieren. Das nächste Großereignis der Spielebanche findet vom 5. bis zum 8. Oktober 2023 am gewohnten Ort statt.
innoSpiel geht an Hey Yo
Spannend wurde es gegen Ende der Pressekonferenz, als Spieleexperte Frank Zirpins den diesjährigen Sieger des Preises innoSpiel verkündete.
Zur Auswahl standen die Reihe Echoes von Ravensburger, das Spiel Hey Yo von Oink Games und das kooperative Wonder Book von Abacusspiele.
Als Sieger konnte sich Hey Yo von Autor Takashi Saito durchsetzen. Spieler müssen Karten im Rhythmus einer mitgelieferten Beat Box auslegen und versuchen als größter Rap-Star den Sieg davonzutragen. Der Gewinner erklärte, dass in Japan eigentlich eher digitale Spiele populär seien. Der europäische Einfluss sei mittlerweile jedoch in seiner Heimat angekommen und der Brettspielemarkt wachse auch dort.