Review (PC): Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown (2. Teil)
Eines der besonderen Merkmale von Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown ist der Ko-Op Modus. Daher haben wir die Gelgenheit genutzt und sind gleich zu mehreren auf das Spiel losgegangen.
Den 1. Teil unseres Reviews inkl. der ausfühlichen Vorstellung des Spiels findet ihr hier.

(Ein zweites) Fazit
Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown wirkt in vielerlei Hinsicht noch nicht ganz fertig oder anders formuliert es könnte noch ein wenig feinschliff vertragen. Da ist zum einen bei anscheinend unglücklichen Kleidungskombinationen der ein oder andere Grafikbug (noch) zu bewundern auf der anderen Seite geht die Story bei den teilweise sehr einfach gestrickten Charakteren und deren Dialoge ein wenig verloren. Ich durfte, nachdem mein Ork einen Zylinder aufgesetzt hat, meine abgeschnittenen Hörner nicht mehr auf dem Kopf meiner Spielfigur, sondern immer 2 Felder neben ihr bewundern. Auch wenn sie dort wenig gestört und einen korrekten Schatten geworfen haben, sah es doch irgendwie seltsam aus. Das die Grafik grundsätzlich einfach gehalten ist, sehe ich einem Strategietitel gerne nach. Die Systemanforderungen sind dafür im Gegenzug sehr moderat. Das macht das Ganze auch fürs Notebook oder ältere Rechner interessant und konzentriert sich auf das Wesentliche: Die Strategie.
Die Spielmechanik funktioniert hervorragend. Sie ist bewusst simpel gehalten. Man rennt also nicht mit einem riesigen Inventar durch die einzelnen Missionen bzw. Runs, sondern muss ich schon im Vorfeld anhand der Auftragsbeschreibung Gedanken machen, mit welcher Auswahl an Gegenständen man an den Start geht. Taktisches Vorgehen wird konsequent belohnt, wie es sich für ein Strategiespiel gehört, und auch die RPG Elemente sind umfangreich und lassen sich gezielt einsetzen bzw. seinen Charakter den eigenen Vorlieben nach weiterentwickeln. Gerade im Vergleich zu dem zumindest bei mir immer noch gerne gespielten letzten X-COM Titel, ist dies ein Element, dass ich nicht mehr missen wollte.
Ein kleines Detail fehlt leider gänzlich, dass ich bei dem bereits erwähnten X-COM sehr zu schätzen gelernt habe: Die GamePad Unterstützung. Die Steuerung mit Maus und Tastatur funktioniert tadellos und es wäre mir vorher nie in den Sinn gekommen am PC sitzend ein GamePad zu vermissen. Aber in den kurzen Momenten, in denen man sich zurücklehnt, um seine Möglichkeiten durchzugehen und zu überlegen wie man aus der Situation wieder herauskommt, in die man sich da hinein manövriert hat, vermisse ich ein wenig die Einfachheit einer guten GamePad Unterstützung.
Neben den vielen Kleinigkeiten, die man an Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown vielleicht kritisieren oder loben kann, gibt es ein Detail das für mich das Spiel zum Highlight macht: Der Ko-Op Modus. Multiplayer Spiele machen Spaß, keine Frage. Typische Couchpotato-Spiele, die man mit ein paar Kumpels auf der Couch daddelt noch mehr, aber hier ist man dann bei den Genres doch sehr eingeschränkt. Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown schafft es aber genau diesen Spaß in ein Strategiespiel zu bringen. Die Diskussion, was man als nächstes macht, wo man lang geht und das Grinsen wenn es mal nicht so funktioniert wie man es gemeinsam geplant hat. Einfach großartig!