Der E-Sport ist zum milliardenschweren Markt mit zahlreichen Fans in Deutschland und weltweit geworden

Was früher noch als reines Hobby angesehen wurde, hat sich im Laufe der Jahre zu einer anerkannten weltweiten Sportart entwickelt. Überall auf der Welt existieren E-Sport-Teams, welche sich auf großen Events miteinander messen und um beeindruckende Preisgelder kämpfen. Das Spielen von Videospielen ist somit professionell geworden und zieht zahlreiche Sponsoren aus den unterschiedlichsten Branchen und eine große Anzahl von begeisterten Fans an.

E-Sport-Events sehen mittlerweile genau so aus, wie klassische Sport-Events. Die Arenen sind voll, die Preise sind hoch und die Begegnungen werden von versierten Moderatoren kommentiert. Im Mittelpunkt stehen die professionellen Gamer, welche alles geben, um ihre Fans zu faszinieren und sich Titel zu erkämpfen. In Deutschland werden Jahr für Jahr große E-Sport-Turniere abgehalten. Städte wie Köln und Berlin bieten mit ihren Arenen und Stadien die perfekte Grundlage und sorgen dafür, dass sich die Community zusammenfinden kann. Laut offiziellen, aktuellen Daten aus dem Newzoo Global Esports & Live Streaming Market Report wird geschätzt, dass in diesem Jahr (2025) auf globaler Ebene ein Umsatz von $ 2,3 Milliarden im Bereich des E-Sports generiert werden könnte. Im direkten Vergleich zum Vorjahr (2024) bedeutet dies einen deutlichen Zuwachs von mehr als 14 %. Die europäische Branche macht circa 25 % des gesamten weltweiten Markts aus und Deutschland gilt als eines der Länder mit dem größten Potenzial für den Sport.

Neue Geschäftsmodelle und der Schritt zum Profisport
Erinnern Sie sich noch an die alten Zeiten? Es ist noch nicht lange her, als sich Gamer vornehmlich auf LAN-Partys oder in Computershops trafen, um dort gegeneinander anzutreten. Mittlerweile gestalten sich die Strukturen völlig neu und professionelle Gamer trainieren genau so, wie große deutsche Sportvereine. In Deutschland bekannte E-Sport-Teams wie BIG, MOUZ oder SK Gaming arbeiten mit echten Trainern zusammen. Außerdem verfügen sie über Analysten, Sportpsychologen sowie ganze Abteilungen, welche sich um das Marketing kümmern.

Auch die Anzahl der offiziellen Turniere und Ligen nimmt immer weiter zu. Von der Prime League (League of Legends) über die ESL Pro League bis zu internationalen Großturnieren wie IEM Katowice oder The International (Dota 2). Das Preisgeld für The International belief sich im Jahr 2023 auf mehr als $ 18 Millionen. Diese Summen werden zu einem großen Anteil durch Beiträge der Fans und über digitale Käufe erschlossen.

Zudem fassen weitere Geschäftsmodelle in der Welt des E-Sports Fuß. Das Sponsoring aus der iGamingbranche und das Abschließen von Wetten auf E-Sport-Turniere gehört mittlerweile mit dazu. Online Portale, auf denen die Fans auf Esports wetten können, kombinieren klassische Wettstrukturen mit digitalen Turnierdaten. Die Zahl der Anbieter wächst und Nutzer informieren sich auf unabhängigen Informationsportalen zu diesem Angebot. So gestaltet es sich für diese einfacher, sich zu orientieren und einen seriösen Anbieter zu finden. Laut Statista werden in der EU jährlich circa € 1,1 Milliarden über Esports-Wettmärkte generiert und die Nutzung nimmt stetig weiter zu.

E-Sport-Standort Deutschland
Deutschland spielt eine wichtige Rolle, wenn es um das Wachstum des E-Sports geht. Laut game (Verband der deutschen Games-Branche e. V.) schauen hierzulande mehr als 3,3 Millionen Fans regelmäßig bei E-Sport-Events zu.

Die wichtigsten Hot-Spots sind Metropolen wie Köln, Hamburg und Berlin. Um die 40 E-Sport-Unternehmen und Start-ups aus diesem Bereich haben sich in Berlin angesiedelt. Diese setzen sich aus Produktionsfirmen, Streamingstudios und Agenturen zusammen. Die Stadt Köln bietet durch die Gamescom und mit der ESL Pro Tour globale Reichweite für den Sport.

Das Bundesinnenministerium erkennt den E-Sport seit 2020 offiziell als förderwürdige Aktivität an und auf Länderebene laufen einzelne Initiativen. Nordrhein-Westfalen unterstützt Vereinsstrukturen und Hamburg fördert E-Sport-Events im Rahmen der [l|Digitalstrategie 2025]. Durch diese politische Anerkennung wurde der E-Sport aus der Grauzone geholt und für Fördermittel geöffnet. So etwa im Bereich der Jugendarbeit oder für spezielle E-Sport-Trainingszentren.

Das Streaming ist besonders wichtig für die Reichweite des E-Sports
Der wichtigste Faktor für das Wachstum des E-Sports liegt im Streaming. Streaming-Plattformen wie Twitch, Kick oder YouTube Gaming ermöglichen eine weltweite Reichweite. Die Fans können komfortabel von daheim aus zuschauen und müssen keine langen Reisen in Kauf nehmen, um ihren Favoriten nah zu sein. Laut dem aktuellen Streamlabs Industry Report ist die Anzahl der deutschen Streams im Bereich des E-Sports seit dem Jahr 2022 um circa 27 % angewachsen.

Die Reichweite des Sports wird durch Werbung, Merchandise und das Sponsoring monetarisiert. Große E-Sport-Verbände generieren mittlerweile einen Großteil ihres Umsatzes durch Streams. Laut dem offiziellen Geschäftsbericht des deutschen Teams BIG aus dem vergangenen Jahr stammen circa 60 % der Einnahmen des Teams aus der Zusammenarbeit mit Sponsoren und dem Streaming. Die Fanbindung funktioniert über exklusive Übertragungen, Discord-Server, NFTs oder limitierte Sammlereditionen.
Internationale Dynamik und ökonomische Bedeutung

Die wirtschaftliche Relevanz des E-Sports ist groß. Weltweit wächst der Sport um durchschnittlich 11 % Prozent jährlich und besonders der asiatische Markt beeindruckt. Es wird geschätzt, dass dort im Verlauf dieses Jahres bis zu $ 1 Milliarde an Umsatz generiert werden soll. Der Branchenverband game beziffert den deutschen E-Sport für das Jahr 2024 mit circa € 170 Millionen. Hinzu kommen indirekte Einnahmen durch Tourismus, Streaming und weitere Programme.

Die Digital Economy and Sport-Studie aus dem letzten Jahr hebt hervor, dass digitale Wettbewerbsformate zunehmend mit klassischen Sportarten um Publikum und Werbeetats konkurrieren. Unternehmen wie Red Bull oder Mercedes-AMG investieren bereits zweistellige Millionenbeträge in E-Sport-Teams und -Turniere.

Deutsche Großstädte wie Berlin, Köln und Hamburg haben ein echtes Potenzial, sich als nachhaltige Hot-Spots und Hubs für den E-Sport zu etablieren. Für die Zukunft ist es entscheidend, die bestehende Balance zwischen Wettbewerb, Verantwortung, Kommerz und der Community weiterhin aufrechtzuerhalten.

14. November 2025, von Alex 'Alex B.' Börner