Mit FINDET NEMO 3D in eine völlig neue Dimension schwimmen

Für ihre Liebe zum Detail sind die Filmemacher der Pixar Animation Studios berühmt: Um den weltweiten Kassenhit und Fan-Liebling FINDET NEMO in die dritte Dimension zu heben, haben sogar sie sich noch übertroffen.

Dank grandioser 3D-Bilder geht’s noch tiefer auf den Meeresgrund

Die Unterwasser-Welt von FINDET NEMO erforderte in der 2D-Fassung unglaublich aufwändige Recherchen und viel Herumprobieren, um den spektakulären Look des Films zu erzeugen. Wie sich jetzt herausstellt, sind die vor vielen Jahren entstandenen Aufnahmen geradezu prädestiniert für brillante 3D-Bilder. „Ich kann mir keinen Film vorstellen, der besser für 3D geeignet wäre als FINDET NEMO“, sagt Regisseur Andrew Stanton. „Erstens hat Computeranimation selbst in 2D schon eine interessante hyperdimensionale Komponente. Zweitens spielt der Film in einer Umgebung, die für 3D bestens geeignet ist – die Unterwasser-Welt ist wie ein riesiger Würfel mit Raum zu allen Seiten. Damit die Zuschauer sich dessen ständig bewusst sind, mussten wir damals schon Lichtbrechungen, Schwebeteilchen, Veränderungen in der Strömung und andere Elemente darstellen. Das kommt uns jetzt zugute, denn diese Tricks entpuppten sich als sehr hilfreich bei der Umwandlung in 3D – als hätten wir es von Anfang an so geplant.“

Für Joshua Hollander, den Leiter der 3D-Produktion von FINDET NEMO, ist 3D ein weiteres Instrument, um die Geschichte visuell zu unterstützen, ebenso wie die Ausleuchtung, die Kamerawinkel, die Farbgebung oder Ausstattung. „Oberste Priorität ist dabei immer, dem Original gerecht zu werden. Darüber hinaus wollen wir den Zuschauern eine mitreißende 3D-Erfahrung bieten, die sie noch tiefer eintauchen lässt in Nemos Welt."

Stereoscopic Supervisor Bob Whitehill formuliert die eindeutige 3D-Philosophie der Pixar Animation Studios: „Erstens muss ein 3D-Film so bequem und unanstrengend für die Augen wie möglich sein. Zweitens muss er mit der Intention der Originalversion übereinstimmen – wenn Nemo etwa in einem kleinen Aquarium eingesperrt ist, muss der Ort auch in 3D klein wirken, um das Gefühl des Gefangenseins zu verstärken. Drittens wollen wir einen 3D-Film so fesselnd und spannend wie möglich machen. Wenn sich die Zuschauer FINDET NEMO 3D ansehen, dann sollen sie diese andere, neue Welt intensiver erleben als alles zuvor.“

Laut Hollander beginnt der aufwändige Umwandlungsprozess damit, dass das Originalmaterial konvertiert werden muss, damit es dem heutigen technischen Stand entspricht, bevor der Originalfilm zum Schutz kopiert wird. Dann wird jede einzelne Szene ausgewertet und bearbeitet, bis sie genau wie das Original aussieht. Gerade weil neue Software technisch viel weiter entwickelt ist, ist sie nicht mehr kompatibel, was zu Übersetzungsfehlern des Originals führt. „Wenn sich bei der Software oder der Systeminfrastruktur etwas geändert hat, entstehen viele Probleme, Daten gehen verloren und so etwas. Einzelne Elemente des Originals passen plötzlich nicht mehr zusammen und sind falsch gerendert. Diese Fehler zu finden und zu beheben, macht einen Großteil unserer Arbeit aus“, sagt Hollander.

Dann beginnt der Renderingprozess, bei dem die verschiedenen Animationskomponenten zusammengeführt werden. „Wir haben den ganzen Film in viel höherer Auflösung neu gerendert“, sagt Whitehill. „Und da man bei 3D mit jedem Auge einen minimal anderen Blickwinkel hat, entsteht ein brandneues, größeres und klareres Bild."

Whitehill analysiert jede Einstellung und bestimmt, wo sich jedes Objekt und jede Figur im dreidimensionalen Raum befinden soll. Er erklärt, dass dieser Prozess sehr anstrengend sein kann – insgesamt dauerte er neun Monate –, aber im Gegensatz zu einem Realfilm hat man immerhin die Möglichkeit, eine 3D-Version von FINDET NEMO zu erstellen. „Man stelle sich nur mal vor, man wollte einen Film zehn Jahre nach Ende der Dreharbeiten nachstellen – alle Schauspieler zurückholen, sie exakt an dieselben Positionen in identischen Sets stellen und sie ihre Dialoge exakt so sprechen lassen wie zuvor, die Kameras an identischen Positionen – es wäre unmöglich. Aber mit einem computeranimierten Film geht das. Es ist also gar keine Konvertierung – ursprünglich haben wir FINDET NEMO ja in 2D gedreht. Jetzt haben wir exakt denselben Film noch einmal in 3D gedreht.“

Das Ergebnis? Spektakulär – so dass es den Filmemachern äußerst schwerfällt, bloß eine Szene zu nennen, die die Kraft von 3D am besten veranschaulicht. Dazu Whitehill: „Während der ‚Erster Schultag‘-Sequenz, in der Nemo zusammen mit Herrn Rochen die Welt des Riffs erkundet, wirkt es fast so, als würde man selbst tauchen, als bräuchte man nur die Hand auszustrecken und könnte die vorbeiziehenden Fische berühren. 3D verstärkt diesen Unterwasser-Effekt und macht ihn noch lebhafter.“

Hollander ergänzt: „Viele der Figuren sind in 3D noch lustiger und kommen besser zur Geltung – etwa Niels, der Pelikan, wenn sein Schnabel den dreidimensionalen Raum ausnutzt, und der Seeteufel mit seinem Köder. Die Szene, in der der Blauwal auftaucht, hat mich in der 3D-Version besonders überrascht. Eine sehr lange, langsame Szene – Dorie spricht Walisch und Marlin macht, was er eben macht. Der Wal kommt gemächlich auf die Kamera zu, der Krill schwimmt vorbei und der Wal verschluckt Dorie und Marlin. Der 3D-Effekt ist wirklich cool und unerwartet.“

Und genau darum geht’s in FINDET NEMO. Stanton dazu: „Wir wollten von einer rücksichtslosen Welt erzählen – wie bringt man es fertig, sein Kind über die Straße zu schicken, wenn man weiß, dass überall im Verborgenen gefährliche Bestien lauern? Wie geht man mit dieser Angst um? Gerade in 3D wirft FINDET NEMO das Publikum noch tiefer in diese Welt. Dafür ist diese Technik einfach perfekt geeignet.“

28. Februar 2013, von Alex 'Alex B.' Börner

Findet Nemo 3D

Kino

Websitedisney.de/findet-nemo
Release14.02.2013
GenreDisney Zeichentrick
DistributorDisney
DarstellerAnke Engelke Christian Tramitz