Feature | Die besten Debütfilme – TOP 5

Nach Abschluss ihres Regiestudiums bei Hark Bohm liefert Regisseurin Alexandra Schmidt mit DU HAST ES VERSPROCHEN (Kinostart 20.12.2012) ein atemberaubendes Spielfilmdebüt ab, das für einiges Aufsehen sorgen wird. Wir werfen einen Blick auf weitere Debütfilme, die beim Publikum bleibenden Eindruck hinterließen.

  • BEING JOHN MALKOVICH (Spike Jonze) Liebe, Betrug und absurde Reisen durch den Kopf des Schauspielers John Malkovich – das wäre in etwa die Kurzzusammenfassung des Spielfilmdebüts von Spike Jonze, der sich vor seinem Start im Spielfilmgeschäft einen Namen mit dem Dreh von Musikvideos (u.a. für die Beastie Boys, R.E.M. oder Björk) gemacht hat. Craig Schwartz ist Puppenspieler, arbeitslos, und auch privat läuft es alles andere als gut. Da findet er einen Job bei einer Firma, die sich in einem versteckten Stockwerk eines Bürogebäudes befindet. Durch Zufall findet Craig bei der Arbeit eine versteckte Tür, die – man mag es kaum glauben – direkt in den Kopf des Schauspielers John Malkovich führt. Der Film erhielt sehr positive Kritiken als kluge Fantasie, die auf geniale Weise Realität und Identität zum Thema macht.

  • CITY OF GOD (Fernando Meirelles) - Der brasilianische Regisseur Fernando Meirelles war auch vor seinem internationalen Kinodebüt mit “City of God” kein Unbekannter in Brasilien, beschäftigte er sich doch nach seinem Architekturstudium mit dem Dreh von experimentellen Kurzfilmen. Mit der Literaturverfilmung von “City of God” nach dem Roman von Paulo Lins gelang ihm jedoch der internationale Durchbruch, der ihm ein hohes Ansehen und sehr positive Kritiken einbrachte. Um den Film, der in den Favelas Rio de Janeiros spielt, so authentisch wie möglich zu gestalten, setzte er nahezu ausschließlich Laiendarsteller ein, die aus eben diesen Vierteln stammen. Das Ergebnis ist ein ebenso beeindruckender wie aufrüttelnd authentischer Film über das Alltagsleben und die ständig vorherrschende Gewalt in den Armenvierteln Rios.

  • RESERVOIR DOGS (Quentin Tarantino) - “Pulp Fiction”, “Kill Bill” und “Inglorious Basterds” sind die Filme, mit denen man Quentin Tarantino sofort verbindet. Angefangen hat der Regisseur jedoch mit einem ganz anderen Film: von der vergeblichen Suche nach Investoren in seine Drehbücher genervt, verfasste der junge Tarantino das Skript zu “Reservoir Dogs – Wilde Hunde”, das er zunächst aus eigenen Mitteln finanzieren wollte. Schauspieler Harvey Keitel war jedoch so angetan von dem Projekt, dass er seine finanzielle Unterstützung zusicherte. Zurecht, denn der Film über sechs Männer und einen missglückten Raubüberfall wurde ein großer Erfolg und Tarantino zum neuen Hoffnungsträger des unabhängigen Films. Und schon in seinem Debüt lässt Tarantino keine Zweifel, worauf es ihm ankommt: Furor, schauspielerische Brillanz und eine konsequente Darstellung von Gewalt.

  • DUELL (Steven Spielberg) - Auch Steven Spielberg hat irgendwann mal klein angefangen im Filmgeschäft: sein erster Spielfilm war “Duell”, den er 1971 drehte. Zunächst war der Film nur als Fernsehfilm gedacht, kam aber später auch außerhalb Amerikas in die Kinos. Der minimalistisch inszenierte Film über den Geschäftsmann David Mann, der auf einer langen Autofahrt von einem Truckfahrer anfangs bedrängt, dann in tödlicher Absicht verfolgt wird, war trotz eines geringen Budgets ein unerwarteter Erfolg an den Kinokassen und erhielt auch von den Kritikern gute Bewertungen. Spielberg wurde durch sein Debüt und dessen internationalen Kinoerfolg einem breiten Publikum bekannt und konnte beweisen, dass er selbst mit wenig Mitteln, einer dialogarmen Erzählung und wenig Handlung einen spannenden und fesselnden Film erarbeiten kann. Der Anfang einer steilen Hollywoodkarriere war gemacht.

  • DU HAST ES VERSPROCHEN (Alexandra Schmidt) - Alexandra „Alex“ Schmidt präsentiert mit „Du hast es versprochen“ ein ebenso gelungenes wie mutiges Debüt. Mystery-Thriller aus Deutschland gibt es bisher nur wenige, doch kann „Du hast es versprochen“ durch ein sehr gutes Drehbuch, eine dichte Erzählung und tolle Schauspielleistungen auftrumpfen. Hanna (Mina Tander) trifft durch Zufall auf ihre beste Freundin aus Kindertagen und will mit ihr Urlaub auf der Insel verbringen, auf der sie schon als Kinder gemeinsam gespielt haben. Dort angekommen stößt sie auf ein grausames Geheimnis und muss erfahren, dass sie bereits auf der Insel erwartet wurde und in großer Gefahr schwebt. Das Kinodebüt mit Gänsehautgarantie von Alex Schmidt ist ab dem 20. Dezember in den deutschen Kinos zu sehen!

12. Dezember 2012, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

DU HAST ES VERSPROCHEN

Kino

Facebookfb/DuHastEsVersprochen
Release20.12.2012
DarstellerMina Tander