Review (PC): Unstoppable Gorg

Eine außerirdische Armada fliegender Untertassen ist auf dem Weg, die Erde zu zerstören. Alles, was ihnen im Weg steht, soll vernichtet werden. Wird diese Invasion von Erfolg gekrönt sein, oder kann sich die Erde der außerirdischen Angreifer erfolgreich entgegen stellen?

Bei unstoppable Gorg von Blue Bird handelt es sich in erster Linie um ein sogenanntes Tower-Defense Spiel. Bei dieser Art von Spielen haben die gegnerischen Kräfte einen vorgegebenen Weg, den sie zurücklegen und die eigene Basis somit schwächen. Um das Erreichen der eigenen Basis zu verhindern, kann man nun Türme bauen, die unterschiedliche Reichweite, Schaden und Effekte auf die Gegner haben. In der Regel kann man diese Türme auch noch aufrüsten, so dass sie mehr Schaden machen oder eine größere Reichweite haben.
Was die meisten Tower-Defense-Spiele gemeinsam haben ist die Tatsache, dass die Türme fest an einer Stelle stehen, und von dort auch nicht mehr bewegt werden können. Hier setzt sich unstoppable Gorg jedoch von der Masse ab. Die eigenen Basen sind Weltraumstationen mit mehreren Umlaufbahnen, sogenannten Orbits. Auf diesen Orbits gibt es Stellen, an denen Verteidigungs-Sateliten gebaut werden können.

"Es ist doch jetzt egal, ob man die Türme nun an einem Weg oder auf Orbits baut" - grundsätzlich richtig. Jedoch haben diese Orbits die Eigenschaft, daß der Spieler diese drehen kann. Dies ist auch zwingend notwendig, da die Angreifer verschiedene Bahnen nehmen, die man nicht alle gleichermaßen abdecken kann. Man muss also immer ein Auge darauf haben, wo man welche Satelliten hinbaut, und wie man diese ausrichtet, damit man alle Angreifer erledigt.
Wie bei den meisten Spielen fängt auch dieses hier recht einfach an - man wird in die Grundzüge des Tower-Defense eingeführt. Die einzelnenen Satelliten und Funktionen werden schön im Tutorial-Level erklärt. Somit finden sich auch Anfänger recht schnell in dieses Spiel ein.
Ein nicht zu vernachlässigender Faktor sind die Geldmittel. Einerseits bekommt man Geld, wenn man - Tower-Defense üblich - Gegner vernichtet, andererseits gibt es auch einen Satelliten, der Geld generiert. Dies ist auch der erste Satellit, den man in einem Level bauen sollte, da man sonst sehr schnell ohne Geldmittel da steht, und den Angreifern hoffnungslos unterlegen ist. Mit dem Geld kann man aber nicht nur die Satelliten bauen, sondern auch wärend des Levels aufrüsten oder auch reparieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind Forschungspunkte. Mit den Forschungspunkten kann man seine Satelliten verstärken, um so eine bessere Chance gegen die Gegner zu haben. Diese Forschungspunkte bekommt man aber nicht umsonst. Man muss einen Forschungs-Satelliten bauen, der während der Level Forschungspunkte generiert. Wenn genug zusammen gekommen sind, erhält man einen Forschungspunkt, den man dann in den Leveln individuell einsetzen kann.
Insgesamt sind über 40 Level zu bestreiten, die allesamt von kleinen Filmchen sowohl ein- als auch ausgeleitet werden. Und gerade diese Filmchen machen das Spiel richtig charmant. Es sind nicht etwa hochauflösend gerenderte FMV-Sequenzen. Nein, es handelt sich um schwarz-weiß-Filmchen, die einen in die 50er Jahre zurück versetzen.
Das Spiel selbst kann man im Story-Modus auf insgesamt 4 Schwierigkeitsgraden durchspielen. Auf jedem Schwierigkeitsgrad gibt es Auszeichnungen, mit denen man das Level bestehen kann. So bekommt man zum Beispiel eine Auszeichnung, wenn man keinen Satellit verloren hat, oder wenn die Basis keinen Schaden genommen hat und ähnliches. So werden die Spieler herausgefordert, die einzelnen Level wieder zu spielen, um eine bessere Wertung zu bekommen.

Neben dem Story-Mode gibt es aber noch den Herausforderer-Modus und den Arcade-Modus. Beim Herausforderer-Modus, hat man bestimmte Begebenheiten - wie zum Beispiel wenig Geld, die innere Umlaufbahn kann nicht benutzt werden oder rotiert dauerhaft, die Basis hat wenig Energie und ähnliches, die einem dann schon etwas mehr abverlangen. Es heißt schließlich nicht umsonst "Herausforderer-Modus"!
Der Arcade-Modus ist ein Endlos-Spiel. Hier kommen immer mehr Wellen außerirdischer Untertassen, die immer stärker werden. Hier heißt die Devise: Durchhalten, solange es geht.

Fazit:
Dieses Spiel verlangt dem Spieler einiges ab. Beginnen die Level recht einfach, wird es im späteren Verlauf immer schwieriger sich gegen die Gorg - die außerirdischen Angreifer - zu wehren. Wenn man am Anfang nicht direkt den Geld-Satelliten baut, kann man sich vielleicht im ersten Level noch durchmogeln, aber dann rächt sich dies unweigerlich. Man bekommt mit den Abschüssen der Untertassen recht zu wenig Geld, um sich damit über Wasser zu halten. So bangt man dann bei einigen Leveln direkt, daß man das nötige Geld für die Abwehr-Satelilten möglichst schnell zusammen bekommt, um nicht schutzlos ausgeliefert zu sein. Auch muss man genau überlegen, wann man welchen Satelliten baut, und welche man wann aufrüstet. Nachher hat man dann entweder zu wenig oder zu schwache Satelliten, um den Angriffen Herr zu werden.
Dieses Spiel nimmt kontinuierlich im Schwierigkeitsgrad zu, so dass man sich in den Leveln nicht langweilt. Es wird aber auch nicht von jetzt auf gleich so schwer, dass man das Spiel frustriert weglegt und nicht mehr anfasst.
Das Spiel benötigt Steam, damit man es spielen kann. Der Steam-Account selbst ist kostenlos. Einerseits ist Steam dahingehend eine gute Sache, dass es ein wirksamer Kopierschutz ist, und man seine Spiele nicht überall hin mitschleppen muss, da man sie jederzeit über Steam wieder herunterladen und installieren kann. Allerdings ist das Problem bei solchen Lösungen: Wenn die Server nicht erreichbar sind, kann man das Spiel nicht oder nur über Umwege spielen. Und gerade bei Steam kommt das doch leider gelegentlich vor.
Auch interessant fand ich den Punkt, daß ich das Spiel zwar von CD installiert habe, jedoch die Dateien allesamt aus dem Internet heruntergeladen werden mussten. Somit muss man zwangsläufig eine Internet-Verbindung haben, obwohl dieses Spiel ein reines Single-Player Spiel ist. Einzig die Errungenschaften, die dann im Steam-Account angezeigt werden, fordern eventuell andere Spieler heraus, besser zu werden oder eine Errungenschaft eher zu erreichen. Ob dies bei einem reinen Single-Player-Spiel Sinn macht, darüber lässt sich streiten. Ich finde es halt nur schade, dass Spieler ohne Internet - so etwas soll es bekanntlich auch heute noch geben - oder in unterversorgten Orten - auch die gibt es zuhauf - dieses Spiel nicht so ohne weiteres spielen können.
Abgesehen von diesem Manko macht das Spiel richtig Spaß und eignet sich auch immer wieder sowohl für eine längere Spielsession - die Zeit vergeht dabei aber leider zu schnell ;) - als auch für ein schnelles Spielchen zwischendurch.
Ich sag nur: Saubere Arbeit abgeliefert, Blue Bird!

5. Juli 2012, von Andreas 'ResQ' Nix

Unstoppable Gorg

PC Spiel

GenreGeschicklichkeit Strategie
PublisherHeadup Games
Release19.01.2012
DistributorNBG
EAN4018281673871