Mobile Gaming: Eine Bedrohung für Konsolen?
PlayStation, Xbox und Nintendo. Diese drei Marken sind unzertrennlich mit dem Gaming verbunden. Zumindest scheint dies aktuell noch der Fall zu sein. Doch langsam, aber sicher tut sich für den Konsolenbereich eine ernstzunehmende Bedrohung auf. Das Mobile Gaming wird immer beliebter und könnte auf lange Sicht die gesamte Branche verändern.
Gamen am Smartphone: Warum ist es so beliebt?
Unter dem Begriff Mobile Gaming verstehen sich Videospiele auf mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets. Dabei grenzt sich das Genre noch einmal klar von den Handheld-Geräten der Konsolen-Hersteller ab. Denn auch wenn Nintendo und PlayStation bereits früh auf den DS oder die PSP gesetzt haben, konnte die Handheld-Variante den Konsolen nie das Wasser reichen. Vor allem die PSP von Sony hat sich mehr oder weniger als Reinfall entpuppt. Das Mobile Gaming hingegen gewinnt immer weiter an Beliebtheit. Es sind auch längst nicht mehr nur einfache Casino Online Spiele oder Apps wie Candy Crush, die über das Smartphone gezockt werden. Auch bekannte Klassiker wie FIFA oder SIMS lassen sich längst am Smartphone oder Tablet spielen. Oft stehen die bekannten Konsolen- oder PC-Games aber nur mit Abstrichen auf den mobilen Geräten zur Verfügung. Dennoch ist Mobile Gaming bereits jetzt ein unerlässlicher Zweig für die gesamte Industrie. Ein Ende des Booms ist nicht abzusehen. Da immer mehr Menschen ein Smartphone besitzen, wird Mobile Gaming auch immer beliebter werden. Anders als die Konsole ist das Smartphone zudem immer mit dabei. Vom Zug bis zum Wartezimmer beim Zahnarzt lässt sich das Lieblingsgame so jederzeit zocken.
Gaming-Smartphone macht noch keinen Sinn
Einige Marken produzieren bereits jetzt spezielle Smartphones zum Gamen. Diese sind in der Regel mit den vom Controller bekannten Schultertasten ausgestattet, verfügen über extrastarke Akkus und eine hohe Display-Auflösung. Die führenden Anbieter wie Samsung und Apple halten sich auf diesem Gebiet aber bislang noch aus gutem Grund zurück. Gaming-Smartphones sind trotz der wachsenden Beliebtheit von Mobile Gaming nach wie vor ein Nischenprodukt. Dies liegt vor allem daran, dass die Spiele auf dem Smartphone noch nicht komplex genug sind. Es gibt zwar bereits einige Titel, die über ein Gaming-Smartphone deutlich einfacher gespielt werden können. Ein Großteil der Apps lässt sich aber auch nach wie vor ideal mit einem herkömmlichen Smartphone spielen.
Hohe Kosten setzt Konsolen unter Druck
Spielekonsolen waren noch nie wirklich günstig. Das Gleiche gilt auch für brandneue Spiele. Um die PlayStation 5 ist ein wahrer Preiskampf entfacht. Denn der Ansturm auf Sonys neueste Konsole war anfangs wesentlich größer als die verfügbaren Modelle. Über ein Jahr hat es gedauert, bis die PS 5 im Handel regulär und dauerhaft erhältlich war. Wer das Glück hatte, frühzeitig eine Konsole zu ergattern, konnte daraus auch Profit schlagen. Verkaufsanzeigen von über 1.000 Euro waren längst keine Seltenheit. Auch neue Titel haben es preislich ganz schön in sich. Immer mehr Games kratzen an der 100-Euro-Marke. Zurückzuführen ist das unter anderem auch auf die langen Entwicklungszeiten. Die Spiele der GTA-Reihe etwa weisen mittlerweile eine Entwicklungszeit von circa 10 Jahren auf. Die Kosten müssen dann letzten Endes auf den Konsumenten abgewälzt werden. Für viele Gamer ist es aber durchaus problematisch, dass ihre Lieblingsspiele immer teurer werden. Wer alternativ auf dem Smartphone zockt, kann durchaus mehrere hundert Euro sparen.
Was kann das Mobile Gaming noch nicht?
Natürlich sind sich die Entwickler von Konsolen der Gefahr des Mobile Gamings bewusst. Mit neuen Innovationen will man daher versuchen, den Smartphones stets einen Schritt voraus zu sein. Touch-Felder auf dem Controller, VR-Brillen und Co. sind dabei nur einige technische Errungenschaften der Konsolen-Branche. Doch auch bei den Spielen tut sich so einiges. Die Grafik wird besser und der Multiplayer-Modus intensiver. Games wie Fortnite haben hier bereits die Brücke zwischen Smartphones, PCs und den Konsolen geschlagen. Vor allem für die treueste Kundengruppe zeigt sich hier aber auch ein großer Nachteil. Der Storymodus in vielen Spielen lässt immer mehr zu wünschen übrig. Charaktere haben keine eigene Persönlichkeit mehr, Konversationen wirken belanglos und Zwischensequenzen lassen sich auch ohne Probleme direkt überspringen. Dabei könnten vor allem ältere Gamer eine wichtige Kundengruppe bleiben. Denn diese Generation ist bereits mit einer Konsole aufgewachsen, hat mit dem Mobile Gaming aber oft nur wenig am Hut. Zudem sind viele der älteren Gamer berufstätig und dazu in der Lage, mehr für ein Spiel zu bezahlen.
Der schleichende Wandel geht voran
Bereits jetzt hat in der Gaming-Branche ein drastischer Wandel stattgefunden. Gemerkt haben das aber nur die wenigsten Spieler. Denn auch wenn immer mehr Publisher auf den Mobile-Gaming-Sektor setzen, gibt es dennoch genügend PC- und Konsolenspieler. Der Wandel wird Experten zufolge auch nicht aufzuhalten sein. Dennoch dürften ihn nur die wenigsten Spieler aktiv bemerken. Denn klar ist, dass die Konsolen-Giganten nicht von heute auf morgen verschwinden werden. Klar ist aber auch, dass immer mehr junge Menschen direkt über das Smartphone gamen und nicht mehr auf teure Konsolen und Gaming-PCs zurückgreifen. Großen Einfluss auf den Wandel könnte auch die E-Sports-Szene haben. Solange die großen Namen in der Gaming-Szene auf Konsolen und PCs zurückgreifen, werden auch viele Hobby-Gamer deren Beispiel folgen.
Stefanie Hansen: Stefanie ist in ihrer Freizeit leidenschaftliche Gamerin. Besonders angetan hat es ihr ihre Switch Konsole.